odmKurbel
5. Etappe


  Passo Pordoi - Passo Rolle

Datum:

12.08.2003

 

 

Start:

08:00 Uhr

8° C, sonnig

 

Ziel:

18:10 Uhr

25° C, sonnig

 

Distanz:

57,6 km

Fahrzeit: 4:09 h

Höhenmeter: 1610 m

Geschwindigkeit:

13,8 km/h (Durchschnitt)

61,1 km/h (Maximum)

 

 

 

 

Meine müden Augen wagen vorsichtig einen ersten Blick aus dem Schlafzimmerfenster. Sofort bin ich hellwach, fasziniert vom Panorama.

Nach dem Frühstück heisst es dann erst mal warm anziehen. Heute morgen hat es nur 8° C. Für die Abfahrt nach Canazei wählen wir die Straße. Unser vordringlichste Ziel ist heute der Ersatz des Umwerfes und das Abdichten der Gabel. Beides gelingt bei einem dubiosen Motorrad/Fahrrad-Händler, allerdings zu unglaublichen Preisen. Andreas kann sich gar nicht mehr beruhigen: 33,- EUR für einen Suntour Umwerfer.

In Moena teilt sich dann erstmals unsere Gruppe. 50% entschließen sich für einen Wellness-Tag - bisher eher die Domäne unserer daheimgebliebenen Wellness-Luder. Harry, Joggel, Steffen und Uli nehmen die Gondel zum Rifugio Lusia und wälzen sich bei 30° C mit einem Eisbecher in der Sonne.

Derweil quält sich die Spalter-Sado-Maso-
immer-nach-dem-Roadbook-Fraktion ca. 700 Hm bei bis zu 24% Steigung den Berg hinauf.

Auch hier auf dem Waldweg überholen uns wieder Autos.Gibt es hier irgendwo auch Strecken ohne Transitverkehr?

Unterwegs warten wir auf Zeppi, dem dies allerdings nicht so ganz recht ist: “Wartet ihr etwa auf mich? Ich hasse sozialisierte Ankünfte.” A

Nachdem auch die SM-Fraktion sich an Eisbecher und Apfelschorle gelabt hat, genießen wir gemeinsam die Abfahrt nach Pannevegio. Dort spalten sich die beiden Gruppen erneut. Harry’s Knieprobleme haben sich verstärkt. Er tritt die Strecke zum Passo Rolle auf der Straße mit nur einem Bein hoch, eskortiert durch das Wellness-Team.

Der Rest bleibt auf der geplanten Route durch das absolut sehenswerte Val di Venegiota. Die Route führt zuerst ein paar Kilometer auf der Straße bis zum eigentlichen Beginn des Tals. Wir entschließen uns zu einer Abkühlung im erfrischenden Gebirgsbach, der für Andreas allerdings ein paar Grad zu wenig aufweist. Zeppi ist absolut begeistert von der Nacktbadeaktion und wäre sogar bereit dafür ein Strafticket über 20,- EUR von einem Carabinieri entgegenzunehmen.

 

Das Val di Venegiota erweist sich als eine der schönsten Etappen unserer Tour.

 

Am Rifugio Capanna Cervino oberhalb des Passo Rolle treffen beide Teams wieder zusammen. Harry hat allerdings erst für den folgenden Tag gebucht. Statt der geplanten Zimmer können wir aber immerhin noch das Lager beziehen.

Harry hat sich entschieden die Tour wegen seiner Knieschmerzen abzubrechen. Eine Entscheidung, die wir alle bedauern. Etwas Melancholie begleitet uns daher am Rest des Abends.

Zeppi hat sich heute anscheinend übernommen. Er liegt frierend und total erschossen im Bett. Voll bekleidet. Vielleicht sind es auch die Auswirkungen eines Hitzeschlags.

Auf der Terasse der Hütte lassen wir den Abend ausklingen. Nicht nur das Bergpanorama ist fantastisch. Der Sternenhimmel errstrahlt in einer ungeahnten Pracht über uns. Sternschnuppen wirken zum Greifen nahe.