odmKurbel
3. Etappe


  Sterzing - Kronplatz

Datum:

10.08.2003

 

 

Start:

08:00 Uhr

18° C, sonnig

 

Ziel:

18:25 Uhr

30° C, sonnig

 

Distanz:

88,5 km

Fahrzeit: 6:25 h

Höhenmeter: 2496 m

Geschwindigkeit:

13,8 km/h (Durchschnitt)

85,1 km/h (Maximum)

 

 

 

 


 

Nach einem reichhaltigen Frühstück rollen wir die überflüssigen Höhen- und Kilometer zurück nach Sterzing und fluchen in Erinnerung an den Anstieg am Vorabend noch einmal kräftig.

In Franzenfeste pausieren wir bei einem Espresso und fahren dann Richtung Aicha weiter. Die Waldwege hier erinnern an heimische Gefilde, aber die Orte dazwischen vermitteln bereits italienisches Flair.

Der Vintl Pfad entlang des Rienzbaches entpuppt sich als richtig schöner Singletrail. Allerdings nur bis Baumbruch den Weg unpassierbar macht. Irgendwo im Dickicht dann auch noch der erste Defekt: Lottel ist unterwegs die Dämpferjustierschraube seiner SID Gabel abgerissen. Sie verliert Öl, bleibt aber noch fahrbar. Wir verlassen den gemäß Roadbook geplanten Weg und suchen Alternativen anhand der Karten. Leider finden wir nicht auf den ursprünglichen Weg zurück, was uns einige Zusatzkilo- und Höhenmeter einbringt, bis wir uns entschließen den Radwegen Richtung Kronplatz zu folgen.

Wir würden gerne Rast machen, doch leider liegt keine Gaststätte am Weg. Nicht einmal eine Tankstelle oder ein geöffnetes Geschäft finden wir an diesem Sonntag. Als wir nach ca. 70 km bereits etwas zermürbt erstmals unser Ziel sehen können. Noch ca. 1400 Hm liegen auf den verbleibenden 18 km vor uns. Angesichts dieser Tortour erwägen wir ernsthaft Zeppis Aufforderung zur Suche nach einem Wellness-Hotel am Fuße des Kronplatzes zu folgen. Doch so wollten wir uns dann doch nicht gehen lassen ...

Uli, unser Cheforganisator, hat gleich Freundschaft mit einem älteren Ehepaar geschlossen, das motorisiert den Berg hochfährt. Sein Rucksack landet auf ihrer Ladefläche, mit der Bitte ihn nach oben zu transportieren. Als Uli feststellt, dass sie nicht den Weg zum Kronplatz einschlagen, muss er seinem Rucksack hinterher eilen, was ihm zusätzliche Trainings(kilo)meter einbringt. Währenddessen beginnen wir bereits mit der Auffahrt zum Kronplatz.

Bei 30° C im Schatten sind wir bereits reichlich erschöpft und legen spätestens alle 250 Hm eine Pause ein. Unsere Bergziege Lottel zieht es allerdings vor, den Anstieg durchzufahren. Nach einem Tag ohne Einkehr werden nun unsere Energieriegel knapp.

Joggel fragt sich während der Auffahrt permanent “ob die Welt sowas wirklich braucht”.

Um 17:45 erreichen wir das Rifugio CAI am Kronplatz, 45 min nach Lottel, aber 1 h vor Uli.

Wir erleben eine fantastische Hüttenatmosphäre, mit der besten und reichhaltigsten Verpflegung unserer gesamten Tour. Die Megaportionen sind kaum zu schaffen. Wer sich trotzdem alles reinschaufelt (“Du musst alles aufessen Bub, du brauchst morgen wieder Kraft”) wird von der Hüttenmutter mit einem leckeren Lolli belohnt. Die Philosphie des Chefs (“Es muss schmecken und reichhaltig sein”) gefällt uns.

 

Tipp: Nach dem Abendessen den Ausblick und Sonnenuntergang von der Bergkuppe genießen. Es lohnt sich.