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Pfälzerwald-Marathon 2006

1. Mountainbikepark-Pfälzerwaldmarathon 2006

August 2006. Der Mountainbikepark Pfälzerwald besteht mit wachsendem Erfolg seit einem Jahr. Nun gibt der 1. Mountainbikepark-Pfälzerwaldmarathon sein Debut.

Hier nun Fahrbericht, Tops und Flops der Testmemmen Joggel und Lottel.

Freitag, 18. August

Nach einem arbeitsreichen Tag reisen wir mit Lottels Wohnmobil gegen 23:00 Uhr an und finden auf dem Campingplatz Sägmühle bei Trippstadt, der auch Start- und Ziel des Marathons ist, dank guter Ausschilderung sofort einen Stellplatz zum Übernachten.

Samstag, 19. August

7:00 Uhr: Wir schälen uns aus den Schlafsäcken und genießen die 10°C frische Luft der Pfalz.

7:30 Uhr: Startnummernausgabe. Alles klappt problemlos. Keine langen Schlangen, im Starterpack liegen sowohl Powerbarriegel als auch Powerbargel, und auch die Startnummern sind Zitat: „wohl aus einem alten russischen Schlauchboot geschnitzt“, aus prima Material gemacht.

8:00 Uhr: Das Restaurant des Campingplatzes öffnet und bietet Frühstück zu zivilisierten Preisen an.

 

9:30 Uhr: Für einen Marathon recht spät startet dieser. 514 Biker machen sich auf die erste Runde. (45km ca. 850Hm) Erhaben ist das Gefühl, als die Pfälzer Ikone des Radsports, Udo Bölts, uns vom Straßenrand aus zujubelt, um sich dann um 10:00 Uhr mit den Kids auf die 15km Kindertour zu begeben.

 

 

10:15 Uhr: Die Marathonis treffen genau am 1. Singletrailaufstieg auf Udo und seine Kindertruppe. Ratzfatz sind alle 500 Mann wieder vereint und schieben zwischen den Kids den Berg hoch. An Fahren ist leider nicht zu denken. Ab jetzt zieht sich die Tour auf Singeltrails, traumhaften Auf – und Abfahrten, über Wiesen und Felder bis nach Schopp. Hier ist am Sportplatz die erste Verpflegungsstation eingerichtet. Wie von einem guten Pfälzer Marathon nicht anders zu erwarten, ist auch hier die Auswahl von Äpfeln, Bananen über Wurst und Käsebrote, Kuchen bis hin zu Müsliriegeln riesig groß.

 

 

11:00 Uhr: Weiter geht’s durch den sommerlichen Pfälzerwald zurück zum Campingplatz Sägmühle. 2 km davor ereilt mich dann der Pannenteufel. Eins Stock im Schaltwerk legt mein Schaltauge lahm. Doch innerhalb von 5 Minuten ist es gewechselt und weiter geht´s dem Ziel entggen. Hier sind die ersten 45 km geschafft und jeder kann sich überlegen ob er die 2. und evtl. 3. Runde des kleeblattförmig angeordneten Marathons noch auf sich nehmen will. Da auch hier sinnigerweise eine Verpflegungsstelle eingerichtet ist, nasche ich noch einen Müsliriegel und mache mich auf die 2. Runde.

 

12:30 Uhr: Nach der doch relativ gemütlichen ersten Runde denke ich mir, die 2. Runde radelst du jetzt gemütlich ab und freue mich schon aufs erst Weizenbier. Doch Pustekuchen. Aus dem Campingplatz raus und schon geht’s steil bergauf. Und dann steil bergab. Und dann steil bergauf. Und dann....... So geht das bis endlich eine Getränkestelle am Humboldturm sichtbar wird. Ich atme auf und wundere mich, warum wir hier so hoch sind. Sollte doch die 2. Runde über Heltersberg gehen. Aber freundliche Menschen am Apfelschorlestand erklären mir, dass man die Runden 2 und 3 wegen des schlechten Wetters der Vortage kurzerhand getauscht hat. So sehe ich mich in der Gegend um und erblicke tief unter mir das schönste Zweitligastadion das Fußballdeutschland zu bieten hat. Den Betzenberg in Kaiserslautern. Da hat es uns ja ganz schön von Trippstadt weggetrieben. Doch was nutzt alles Jammern. Rauf aufs Rad und die letzten Kilometer der 2. Runde vollendet. Wieder in der Sägmühle, treffe ich Memme Lottel, der schon lange vor mir angekommen war und mit Magenproblemen aufgeben musste. Und um Lottels Ego nicht vollständig zu ruinieren, beende auch ich das Rennen und gehe zum Duschen.

Da komme ich auch schon zu den Tops und Flops der Tour.

Tops

  • Die sanitären Einrichtungen. Genügend Duschen und warmes Wasser für alle.
  • Gute Streckenausschilderung bis zur ersten Verpflegungsstelle.
  • Eine sehr schöne Streckengestaltung und die Idee der 3 verschiedenen Runden mit Durchfahrt Sägmühle.
  • Die Verpflegungsstände.
  • Die Verlosung. Schöne Preise und flott durchgezogen. (Wir haben natürlich mal wieder nichts gewonnen!)
  • Die Gesamtorganisation. Fürs erste Mal, trotz Unterstützung aus Lemberg und Lambrecht, ein gelungener Marathon.

Flops

  • Das Zusammentreffen mit den Kids während der Tour. (Kam wahrscheinlich daher, dass Udo schon platt war!)
  • Die Steckenausschilderung. Bis zur ersten Verpflegungsstelle absolute Spitze. Dann des öfteren ein Chaos. Alle Ausschilderer danach sollten sich mal mit ihren Kollegen der ersten Kilometer darüber unterhalten, wie man so was richtig macht.
  • Das Finisher T-Shirt. Gute Qualität, aber keine neue Idee. Macht doch mal was Neues. Es gab ja schon mal Tassen, Handtücher, Buff-Tücher, .... Jedes Jahr 10 T-Shirts kann doch keiner tragen. Und zum Radputzen sind sie wirklich zu schade.
  • Die Nudelparty. Nicht die Party an sich, jedoch der Zeitpunkt. Beim KitzALP Marathon in Kitzbühel z.B. findet die Party NACH dem Rennen statt. Da hat dann jeder was davon. Denn nur die wenigsten können schon am Vorabend anreisen.
  • Das Festivalgelände. Auch kein echter Flop, aber…. Glücklicherweise hielt das Wetter einigermaßen und es gab nur wenig Regen. Ansonsten hätte sich die Party nach dem Rennen schnell aufgelöst. Da solltet ihr, auch wenn mehr Teilnehmer kommen - und die Qualität des Marathons lässt darauf schließen - an ein großes Zelt denken. Platz genug ist auf dem Campingplatzgelände ja da.
  • Die Zeitmessung. Macht ein echtes Rennen aus eurem Marathon und messt die Zeit mit einem Chip o.ä. (was ich nicht so gut finde), oder erspart den beiden Zeitmessern, die die Zeiten von Hand in den PC eingegeben haben, das stundenlange Rumsitzen. Jeder Interessierte kann sich seine Zeit an seinem Tacho selbst ablesen.

Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt eines weiteren Marathons in unserer schönen Pfalz.

Vielen Dank an die Helfer aus Lemberg und Lambrecht, die den 1. Mountainbikepark-Pfälzerwaldmarathon zu einem vollen Erfolg machten. Weiter so.

Joggel

P.S. Wenn’s fürs Weizenbier keine Plastikbecher sondern richtige Gläser gäbe (eventuell anstelle eines T-Shirts), wäre dies das Tüpfelchen auf dem i.