odmKurbel
Bike & Fun 2006

Tour de France 2006

Wir haben die Schnauze voll!!

Schon wieder eine Tour de France, die nur durch EPO, Pflaster am Sack und anderen Dopingmitteln zu glÀnzen wusste. Das machen die Outdoormemmen besser. Also wurde Lottel beauftragt, eine 3-tÀgige Tour durchs Elsass zu planen, die mit hauseigenen Dopingmitteln zu bewÀltigen ist.

Heraus kam eine Tour, die mit ca. 200 km, 3000 hm, mehreren Flaschen Rotwein, Edelzwicker, viel Baguette und isotonischem Bier gefahren wurde.

Freitag, 25.08.06

Die Outdoormemmen treffen sich in ihren neuen Trikots am Hauptbahnhof Limburgerhof. Leider ist von den Trikots nicht viel zu sehen, da Regenjacken und warme Kleidung sie verdecken. Und Lottel kommt im Auto, anstatt mit dem Bike. Er laboriert immer noch mit seinen Magenproblemen vom 1. PfĂ€lzerwald Marathon (LINK auf Bericht) herum. Das fĂ€ngt ja gut an. „Merde“-Wetter und eine Tour ohne Tourguide.

 

Also rein in den Zug und ab nach Wissembourg. WĂ€hrend sich alle in ihre Regenklamotten und Steffen N. sich in einen gelben MĂŒllsack zwĂ€ngen, erklĂ€rt Lottel Oli die Tour des 1. Tages. Kein Problem. Er fĂ€hrt ja alle wichtigen Punkte mit dem Auto an. Soweit die Theorie. Wir biken in strömendem Regen ĂŒber Climbach und Lembach zur Maginot-Linie. Hier sollten wir Lottel treffen, finden aber nur das Auto und sonst nix. War ja zu erwarten. Wir nehmen an einer 2-stĂŒndigen FĂŒhrung durch die 14°C kalten Verteidigungsanlagen des 2. Weltkriegs teil und stellen fest, dass kein Mensch wirklich den Wahnsinn namens Krieg braucht.

Total durchgefroren hoffen wir auf besseres Wetter, werden jedoch vom französischen Wettergott eines besseren belehrt. Es regnet immer noch. Auf der Fahrt durch die Dörfer der Alsace kommen in mir triste Gedanken auf; hier möchte ich traurige Bilder in schwarz, violett und dunkelblau malen. Wieder im Wald werden wir von einem freundlichen Förster im Jeep mit ultrafetten Stollenreifen, der bis zu den Naben im Matsch versinkt, darauf hingewiesen, dass hier Radfahren verboten ist. Er lĂ€sst uns jedoch ziehen und als wir den Wald verlassen, hört es auch auf zu regnen. Es folgt ein wĂ€rmender Anstieg zum Chateau Windstein. In der Auberge serviert man uns ZiegenkĂ€se und zum Nachtisch warmen Heidelbeerkuchen zu Cafe au lait. Die Stimmung der Truppe wird so langsam wieder besser. Gut gelaunt geht’s weiter bis zum Chalet CVR des Vogesenclubs in Reipertswiller, dem Quartier fĂŒr die nĂ€chsten 2 NĂ€chte.

Hier treffen wir dann endlich auch wieder auf Lottel, der den ersten Defekt - nĂ€mlich Ulis defekte Bremsbacken - repariert. Rasch die Bikes geputzt, von Dirk einen Ölservice durchfĂŒhren lassen und ab unter die eiskalte Dusche. Das warme Wasser haben nĂ€mlich die 30 kleinen Feger, die heute Nacht noch das Haus mitbewohnen, schon verbraucht.

Unter Ausnutzung sÀmtlicher französischer Kernkraftwerke trocknen wir Schuhe und Kleidung auf den Elektroheizungen des Chalets. Am Abend werden wir von der Tochter des Patrons mit Schinken in Brotteig und Rotwein köstlich bewirtet. Wir futtern und trinken bis zum abwinken und nach mehreren Runden Dilettanten-Wizard fallen wir ins Stockbett.

Samstag, 26.08.06

Die Sonne verdrĂ€ngt den Nebel aus dem Tal und ein schöner Tag kĂŒndigt sich an. Die Kleider sind trocken und zum FrĂŒhstĂŒck gibt’s Baguette, Schinken, KĂ€se und Cafe au lait.

Frohgelaunt will ich mich aufs Rad schwingen und stelle fest, dass es platt ist. WĂ€hrend Lottel mal wieder den Tagesablauf erklĂ€rt, tausche ich den Schlauch meines Vorderrads aus. Endlich geht’s los. Über Baerental, Col du Petit Dunkental zum Etang de Hanau. Weiter ĂŒber den Erbsenfelsen (hier haben wir leckeren Honig gekauft) nach Le Petit Suisse. Kurze Riegelpause und weiter durch den schon herbstlichen Wald Richtung Etang de Hasselfurt. Nach einem steilen Schiebeanstieg freuen wir uns auf einen geilen Downhill, doch auch den will man uns nicht gönnen und hat vorsorglich schon mal den ganzen Weg mit BĂ€umen verlegt.

Mittagessen am Etang de Hasselfurt und das Wetter wird wieder schlechter. Wir beschließen die Zitadelle von Bitche nicht zu besichtigen und lieber trocken auf Asphalt zurĂŒckzurollen. Uli hat KrĂ€mpfe und fĂ€hrt mit Lottel im Auto. Ganz ohne Waldwege geht es aber trotzdem nicht, und just auf den letzten Kilometern zieht sich Christian einen Stock ins Schaltwerk und zerdeppert Schaltauge, Schaltwerk und mehrere Speichen. Wir reparieren notdĂŒrftig und fahren mit einem stark angesĂ€uerten Christian ins Chalet.

Hier bĂŒgeln wir erst mal einen Kasten Doping Kronenburgbier nieder und Dirk verblĂŒfft uns mal wieder mit einigen Techniktricks und stellt DĂ€mpfer und Gabeln perfekt ein.

Die Feger des Vortages sind weg, das Haus gehört uns heute ganz allein. Daher verwöhnen uns Tochter und Nichte des Hauses mit einer elsĂ€ssischen SpezialitĂ€t: dem Baeckeoffe. Das ist Schwein, Rind und Lamm in kleinen StĂŒcken zusammen mit Kartoffeln und Zwiebeln mehrere Stunden im Backofen gegart. Dazu Rotwein und das Leben beginnt auch fĂŒr Christian wieder.

Sonntag, 30.08.06

Technikkönig Dirk stellt beim morgendlichen Check fest, dass mein DĂ€mpfer nur noch an einem seidenen Faden hĂ€ngt, d .h. eine der Schrauben ist fast rausgedreht. Das hĂ€tte schief gehen können. Christan beschließt, das Risiko eines Komplettausfalls im Wald zu vermeiden und fĂ€hrt mit Lottel im Auto nach Hause. Schade, ein echter Verlust. Er hat das Wizard eingepackt. Derweil starten die restlichen Acht zum Col du Holdereck. Hier stĂŒrzt Zeppi bei der Abfahrt und reißt sich den Bremsschlauch der Vorderradbremse ab.

Also langsam bergab weiter. Bei der Abfahrt vom Col i Ungertal zollen Steffens Bremsbacken dann dem bescheidenen Wetter Tribut und fallen fast aus. Wir beschließen den Rest des Weges auf Asphalt zurĂŒckzulegen. Dabei bricht dann auch noch Ulis SattelstĂŒtze. Endlich in Wissembourg angekommen beginnt es dann auch wieder zu regnen.

 
 

Diesmal war der Wettergott den Memmen nicht hold. NĂ€chstes Jahr biken wir wieder in der Pfalz, dann scheint auch wieder die Sonne und ein Pflaster kann sich jeder dahinkleben wo er will.

Joggel